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Fähigkeiten

Passiv: Hirte verlorener Seelen

Yorick kann sich bis zu vier Nebelgänger gleichzeitig zu Diensten rufen. Nebelgänger verwesen, wenn sie sich zu weit von Yorick oder der Herrin des Nebels entfernen. Gelegentlich entsteht ein Grab, wenn gegnerische Vasallen oder neutrale Monster in der Nähe von Yorick sterben, und alle gegnerischen Champions, die in seiner Nähe sterben, hinterlassen auch ein Grab.

Q: Sterbesakramente und Erwecken

Yoricks nächster normaler Angriff verursacht zusätzlichen Schaden und stellt ein wenig Leben wieder her. Wenn Sterbesakramente ein Ziel tötet, entsteht ein Grab. Wenn sich mindestens drei Gräber in der Nähe befinden und Sterbesakramente abklingt, kann Yorick stattdessen Erwecken wirken und Nebelgänger aus den Gräbern auferstehen lassen.

W: Düstere Prozession

Yorick beschwört eine zerstörbare Wand aus Leichen, die den Zielbereich für ein paar Sekunden einkreist.

E: Klagenebel

Yorick schleudert eine Nebelsphäre, die magischen Schaden verursacht, das Ziel verlangsamt und es markiert. Yorick und die Nebelgänger erhalten zusätzliches Lauftempo, wenn sie sich auf markierte Ziele zu bewegen.

R: Abgesang der Inseln

Yorick beschwört die Herrin des Nebels (auf höheren Rängen bringt sie gleich noch ein paar Nebelgänger mit). Die Herrin bewegt sich und greift nach eigenem Gutdünken an. Wenn Yorick das Ziel der Herrin angreift, verursacht er abhängig vom maximalen Leben des Gegners zusätzlichen magischen Schaden.

Anfangsphase und mittleres Spiel

Yorick lebt schon länger als die meisten Menschen und über die Jahre ist er richtig gut darin geworden, sich in Geduld zu üben. Der Hirte der verlorenen Seelen ist genau dann am glücklichsten, wenn er in Ruhe auf der Lane farmen kann. Dort kann er gemütlich eine ganze Totenstadt aus Gräbern ausheben und so Gebäude oder die unglücklichen Seelen, die ihm im Weg stehen, belagern.

Nebelgänger eignen sich hervorragend für Belagerungen, aber sie sind nicht besonders helle. Einmal aus der relativen Sicherheit des Seelenschleim-Umhangs auf Yoricks Schultern gerissen, schmeißen sie sich eigentlich geradewegs die Lane hinunter (mit viel Gestöhne und ausgefahrenen Klauen, versteht sich). Sie halten nicht sehr viel aus, also hat Yorick nur ein kurzes Zeitfenster für effektive Scharmützel zur Verfügung, wenn er gerade einen Haufen Nebelgänger beschworen hat. Mit seiner Ghul-Armee im Schlepptau kann der Hirte seinen Lane-Gegner mit Düstere Prozession einkreisen, ihn mit Klagenebel vollspritzen und dann aufschließen, um dem gefangenen Gegenspieler die Sterbesakramente zu verpassen.

Yoricks Potenzial als wahrer Dämon, der auf zwei Lanes gleichzeitig Druck machen kann, entfaltet sich, wenn er auf seinen Ult, Abgesang der Inseln, zugreifen kann. Sogar ohne mittelgroße Vasallenwelle können Yorick und die Herrin eine quasi unaufhaltbare Armee aus Nebelgängern bilden, die Türme ewig beschäftigen können, während der Hirte und die Herrin die Abwehranlage zerlegen. Jeder Nebelgänger kann ein Turmgeschoss schlucken und auch die Herrin hält ein paar Treffer aus, bevor sie den Geist aufgibt. Wenn du Yorick zu lange in der Lane alleine lässt, siehst du dich bald einer Armee gegenüber, die um deinen Nexus wuselt.

Yoricks Passiv und sein Ult geben seinem Team die einzigartige Möglichkeit, im mittleren Spiel aus Tötungen einen entscheidenden Vorteil zu schlagen. Da verblichene Gegner als Nebelgänger wiedergeboren werden, stehen Yoricks Team eine Menge Freunde zur Verfügung, die schnell mit Türmen fertig werden.

Teamkämpfe und spätes Spiel

Der Hirte der verlorenen Seelen ist wegen seines langsamen, schlurfenden Lauftempos und des Fehlens von Fähigkeiten, mit denen er aufschließen kann, nicht sehr gut darin, Kämpfe zu initiieren. Und wenn er nicht ein paar Vasallen den Todesstoß verpasst, um vor dem Kampf ein paar Gräber bereitzustellen, kann er seine Stärken nicht ausspielen, wenn Seelen und Sprüche aufeinanderprallen.

Sobald er an der Front steht, verhält sich Yorick jedoch wie ein Moloch. Er sollte sich auf Durchhaltevermögen konzentrieren, damit er in Teamkämpfen lange genug durchhält, bis sein Passiv anschlägt. Wenn um ihn herum die Gegner fallen, hat er mehr als genug Material, um mehr Nebelgänger zu formen.

Mit seinem W, Düstere Prozession, kann Yorick gut abdrängen und Gegner in Schach halten. Die Mauer aus sich windenden Körpern eignet sich hervorragend dazu, gegnerische Moloche davon abzuhalten, in die hinteren Reihen vorzudringen, oder auch, um den gegnerischen Carry aus dem Kampf zu drängen. Besonders stolz kann allerdings der sein, der einen gegnerischen Magier oder Schützen in seinem Ring einschließt. Wenn das Opfer nicht schnell mit normalen Angriffen ausbrechen kann, freut sich dein Team auf eine Runde „Hau die Annie“.

Die Herrin bleibt bestehen, bis ihr Leben aufgebraucht ist. Sie kann ihm über längere Zeit als persönliche Fernkämpferin dienen, wenn Yorick Schaden auf sich zieht.

In Teamkämpfen sollte Yorick immer die Herrin des Nebels im Auge behalten. Wenn sie ein Ziel alleine angreift, verursacht sie nicht viel Schaden. Kommt der Hirte seiner Herrin zu Hilfe, kannst du dich allerdings über einen Multiplikationseffekt freuen. Die Herrin bleibt bestehen, bis ihr Leben aufgebraucht ist. Sie kann ihm über längere Zeit als persönliche Fernkämpferin dienen, wenn Yorick Schaden auf sich zieht – er greift auf Nahkampfangriffe zurück, sie attackiert aus der Distanz.

Wenn beide Lanes unbeaufsichtigt sind, kann der Hirte die ungewöhnlichste Fähigkeit aus seinem Set zur Schau stellen und auf beiden Lanes gleichzeitig Druck ausüben. Und so sieht das dann aus: Die Herrin des Nebels ist ziemlich intelligent im Vergleich zu gewöhnlichen KI-Begleitern, und macht auf der Lane weiter Druck, auch wenn Yorick sie alleine lässt. Er kann die Herrin in der oberen Lane rufen und sich dann runter in die untere Lane teleportieren, die er dann alleine pusht. Wenn die beiden weit genug von einander entfernt sind, können sie jeweils ihre eigenen Armeen aus Nebelgängern erschaffen (jeweils bis zu vier) und in zwei Lanes gleichzeitig Druck machen (zumindest so lange der Rest des Team sich ’ne Minute lang um die mittlere Lane kümmert). Natürlich ist Yorick ohne seine ghulhafte Begleiterin viel schwächer. Hier ist Vorgehen mit Köpfchen gefragt.

Champion-Einblicke

Yorick ist kein beliebter Champion. Wir geben es ja zu! Von den 132 Champions in League war der verwahrloste grüne Kerl immer derjenige, der am wenigsten gespielt wurde und die wenigsten Sympathiepunkte eingeheimst hat. Aber warum? Er mag zwar nicht so wirklich ins Metaspiel passen und ist schwierig abzustimmen, aber wir glauben, dass es einen einfachen Grund für Yoricks Unbeliebtheit gibt: Niemand ist gerne Totengräber.

Wenn du die neuesten Geschichten zu den Schatteninseln noch nicht kennst, gibt es hier eine kurze Zusammenfassung: Vor langer Zeit reiste der gestürzte König an einen Ort, der als die Gesegneten Inseln bekannt war. Er wollte mit den ewigen Wassern der Inseln seine Gemahlin wieder zum Leben erwecken. Doch das Wasser war nie dafür gedacht, die Toten wiederzuerwecken, und als der König ihren Leichnam in die magischen Wasser senkte, wurden sie korrumpiert. Der schwarze Nebel, der daraufhin aus dem Becken stieg, löste einen magischen Kataklysmus aus, der die Gesegneten Inseln in die Schatteninseln verwandelte – einen Ort, an dem die Toten keine Ruhe finden. Yorick, ein ehemaliger Mönch der Inseln, ist eine mehr oder weniger gute Seele. Allerdings wird er langsam vom Nebel verdorben, der in Form eines Umhangs an seinem Rücken klebt und aus Tausenden und Abertausenden gequälten Seelen besteht.

Denk mal drüber nach. Welches Bild kommt dir in den Sinn, wenn du das Wort „Totengräber“ liest? Wahrscheinlich ein buckliger, halbtoter Verrückter, der beständig durch den Regen schlurft und nur innehält, wenn er mit einem krummen Finger herumwedelt oder Kinder anschreit, die sein Grundstück betreten. Und genau so einer war Yorick. Er war der moderne Stereotyp eines Friedhofwärters (ein absolut normaler Job, aber absolut kein Kind will Friedhofswärter werden, wenn es mal groß ist).

Und doch bestand über die Jahrhunderte hinweg in jeder Kultur der Bedarf nach Menschen, die sich um die Toten kümmern. Und in einigen Kulturen waren diese Wächter des Lebens nach dem Tode stolz auf ihre Profession und mussten extremen Aufwand betreiben, um verlorene Seelen ins Jenseits zu führen – oder wo auch immer sie hinsollten.

Im alten China hatten reisende buddhistische Mönche zum Beispiel oft Mondzahnschaufeln dabei: eine doppelseitige Waffe mit einer schaufelartigen Kelle an der einen und einer halbmondförmigen Klinge an der anderen Seite. Dieses Werkzeug erfüllte mehrere Funktionen: Wenn ein Mönch auf seinem Weg auf eine Leiche stieß, konnte er sie angemessen beerdigen und die notwendigen buddhistischen Rituale vollführen. Und wenn er auf Banditen oder wilde Tiere traf, konnte er mit der Halbmondklinge seinen heiligen Zorn auf sie niederfahren lassen.

Und die Geschichte der Mondzahnschaufel hat uns auch dazu inspiriert, mit Yorick in eine neue Richtung zu gehen. Vielleicht könnte er auch ein wenig mehr wie die alten Totengräber sein, die sich zwar um die Toten kümmern, aber gleichzeitig den Tod bringen können? Unser Author John „JohnODyin“ O’Bryan machte sich daran, eine neue Hintergrundgeschichte für Yorick auszuarbeiten, die ein bisschen mehr Heavy Metal war. „Er ist nicht nur ein Totengräber“, sagt JohnODyin. „Er ist ein Wächter des Lebens und des Todes. Immer wenn jemand dem Tode nahe ist, kann Yorick entscheiden, ob er ihn dank der Phiole mit heiligem Wasser, die er um seinen Hals trägt, ins Leben zurückholt, oder ihn auf den Weg in die Unterwelt schickt.“ Er ist eine verdrehte Kombination aus dem Tod selbst und einem Schutzengel, der von ganz oben aus Recht spricht.

Aufgrund dieser neuen Hintergrundgeschichte haben wir aus dem Totengräber den Hirten der verlorenen Seelen gemacht. Und dann wurde es knifflig: Jetzt mussten wir das irgendwie ins Spiel übertragen.

Ein Tässchen Seelenschleim aus dem

Ghul-Aquarium

Trotz den Problemen, die wir lange Zeit mit Yoricks Design hatten, hatten wir eine ziemlich eindeutige Vorstellung davon, wie sein Fähigkeitenset und sein Aussehen angepasst werden mussten. Er sollte ein Nekromant bleiben, also musste er auch weiterhin Geister oder Ghule oder etwas Ähnliches beschwören. Die neue Hintergrundgeschichte zum Seelenumhang auf seinen Schultern diente als die perfekte Erklärung dafür, dass er Nebelgänger in die Welt bringen kann – er greift dazu einfach in den Nebel und zieht eine Handvoll Ghule hervor.

Die Nebelgänger sind nicht von einem speziellen Toten beseelt, wenn sie erweckt werden, denn wenn Yorick dem suppenartigen Schleim seines Umhangs eine Seele hinzufügt, ist das, als würde man eine Tasse Wasser in ein Schwimmbecken gießen. Wenn Yorick im Spiel Erwecken wirkt, erfüllt er die Leichen seiner Gegner mit einer Tasse voll schwarzem Nebel, den er aus dem Ghul-Aquarium auf seinem Rücken abgeschöpft hat. Der Nebel erweckt den Leichnam zum Leben und erschafft einen Nebelgänger.

Die Mönchsschaufel diente als Ankerpunkt für unsere visuelle Überarbeitung, aber es war nicht schwer, noch andere Bereiche zu identifizieren, die verbessert werden mussten. Yoricks neue Rolle als der Hirte der verlorenen Seelen implizierte, dass er sich wohl eher in zeremonielle Roben hüllt als in ein Bündel Lumpen. „Seine neue Ausstattung besteht größtenteils aus Stein und ähnelt der, die ein gewichthebender Mönch verwenden würde“, erklärt Konzeptzeichner Gem „Lonewingy“ Lim. „Es dient zur Dekoration, aber soll auch zeigen, wie diszipliniert der Junge ist.“

Von hinten erweckt das steinige Kostüm des Hirten auch den Eindruck, als würde ein wandelnder Grabstein durch die Kluft schlurfen. Das war Absicht, da es sich gut in seine beständige, überlegte Spielweise einfügt. Wenn er sich ein Ziel gesetzt hat, bekommt er den Tunnelblick – dann will er nur noch mit seiner Armee die Lane nach vorne bringen. Langsam. Kontinuierlich.

„Letzten Endes ist er ein Charakter, der testet, wie gut du dich an vorhersehbares KI-Verhalten anpassen kannst“, sagt Solcrushed. „Nebelgänger verfügen über eine ziemlich simple KI. Man ist der Hirte einer Herde Schafe.“

Dieser Ansatz der langsamen und stetigen Bewegung in seinen Animationen und seinem Design funktioniert besonders gut, weil wir dem Spieler das Gefühl geben wollten, dass man als Yorick eine ganze Armee bewegt. Das bedeutete auch, dass Yoricks Aktualisierung die KI-Horde beibehalten musste, wie uns Champion-Designer Sol „Solcrushed“ Kim erklärt. „Letzten Endes ist er ein Charakter, der testet, wie gut du dich an vorhersehbares KI-Verhalten anpassen kannst“, sagt Solcrushed. „Nebelgänger verfügen über eine ziemlich simple KI. Man ist der Hirte einer Herde Schafe.“

Die größte Herausforderung an Yoricks Spieldesign bestand laut Solcrushed darin, herauszufinden, wie man die Ghule zum Leben erwecken sollte. Anfangs wurde jeder Vasall, dem die Sterbesakramente verpasst wurden, sofort zu einem Nebelgänger. Yorick erweckte einen Nebelgänger, sein Gegner tötete einen Nebelgänger, und wieder von vorne. Das System war für alle ziemlich unbefriedigend, weil Yorick zu keinem Zeitpunkt über eine wirkliche Armee verfügte und sein Gegner sich beständig mit nerviger Kleinarbeit rumschlagen musste.

Zu einem späteren Zeitpunkt im Designprozess erweckte der Ult des Hirten einfach global Ghule. Die ganze Karte wurde in Dunkelheit gehüllt und alles, was während der kalten Nacht dahingerafft wurde, kehrte als Ghul wieder zurück. Die Ghul-Armee machte auf allen Lanes gleichzeitig Druck und die wiedererweckten Leichname der gerade gefarmten Monster strömte aus dem Dschungel hervor. „Das war ziemlich cool, aber absolut abgedreht und völlig unberechenbar, also haben wir es wieder rausgeschmissen“, meint Solcrushed.

Das Hauptziel von Yoricks Überarbeitung ist laut Solcrushed ziemlich leicht auf den Punkt zu bringen: „Ich will einfach, dass die Spieler ihren Nekromanten endlich cool finden.“

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